Indianerangeln auf Karpfen

Der Fisch Karpfen ist wohl der begehrteste Zielfisch in unseren heimischen Gewässern. Seite enorme Kampfkraft beim Drill und sein hohes, zu erreichendes Körpergewicht machen den Karpfen zu einem ganz besonderen Fisch. So breit wie die Palette an Karpfenködern, so vielfältig sind auch die Angeltechniken mit denen man dem Karpfen nachstellen kann. Häufig wird eine Laufbleimontage oder eine Festbleimontage mit einem Boilie am Haar verwendet. Verschiedene Anleitungen zum Thema findet man auf helpster.de. Im Folgenden möchten wir aber auf eine ganz spezielle Angeltechnik eingehen, die auf den ersten Blick zwar etwas altertümlich erscheint, die aber den Vergleich mit den modernen Angelmethoden nicht scheuen muss. Das sogenannte Indianerangeln wurde einst von unseren Großvätern ausgeübt und ist fast in Vergessenheit geraten.

karpfenplatz

Köder zum Indianerangeln
Bei unseren Großvätern waren Köder beliebt, die man nicht im Angelshop kaufen musste sondern sich selbst herstellen oder beschaffen konnte. Sehr häufig wurden gekochte Kartoffeln als Angelköder verwendet. Kartoffeln waren günstig und in ländlichen Gegenden in jedem Haushalt vorrätig und werden von den Karpfen sehr gut angenommen. Zum Anfüttern der Karpfen konnte man sogar die gekochten Schalen geschälter Kartoffeln verwenden. Ein Problem gibt es jedoch wenn man die Kartoffel als Köder verwendet, sie bleibt nicht am Haken hängen sondern fällt bei stärkeren Würfen ab. Doch auch für dieses Problem haben unsere Großväter eine Lösung gefunden. Es werden kleine Kartoffeln gekocht, aber nur so lange bis die äußere Schicht weich wurde. Der Kern der Kartoffel soll noch roh – mit anderen Worten: noch hart – bleiben. Dann bleibt die Kartoffel auch bei starken Würfen noch am Haken hängen. Aber auch Köder wie Tauwürmer, Schnecken und Maden sind sehr beliebt. Diese Köder haben den Vorteil, dass der Karpfen die Köder bereits kennt und sie auch auf seinem natürlichen Speiseplan stehen.

Montage
Vor man sich die Montage zum Indianerangeln genauer ansieht muss man erst einen Blick auf die Angeltechnik richten. Beim Indianerangeln wird immer sehr ufernah geangelt. Weite Würfe sind daher unnötig, der Köder wird nur 2-3 Meter vom Ufer entfernt an interessanten Stellen ausgelegt. Interessante Stellen findet man unter überhängenden Bäumen und neben Seerosenfeldern. Daher sind an der Montage auch keine großen Bleie notwendig. Häufig wird daher eine Posenmontage gewählt, die sehr fein aufgebaut ist. Also nur sehr kleine Wirbel, kleine Bleie und eine sehr gut austarierte kleine Pose verwendet. Bei einem Biss spürt der Karpfen dann keinen Widerstand und kann mit dem Köder und der Montage in Ruhe weiterziehen. Der Angler bemerkt den Biss daran, dass sich die Pose bewegt oder vollständig untertaucht. Nun kann der Angler einen kräftigen Anschlag setzen und den Karpfen landen.

Tipps beim Indianerangeln
Ein Kennzeichen des Indianerangeln ist das man sehr ufernah angelt. Der Köder liegt also nicht weit vom Angler entfernt. Da speziell ältere und erfahrene Karpfen sehr vorsichtig sind sollten laute Geräusche am Angelplatz vermieden werden. Also kein lautes Auftreten, Husten oder gar ein Radio am Angelplatz. Dafür wird man meist mit überdurchschnittlich kapitalen Karpfen belohnt.