Buntflossenkoppe

Cottus poecilopus

Steckbrief

Familie:
Cottidae (Groppen)
Synonyme:
Sibirische Koppe, Ostgroppe
Größe:
7 - 12.5 cm
Häufigkeit:
selten
Maul:
endständig
Laichzeit:
Februar bis April
Laichort:
zwischen Steinen am Gewässerboden
Nahrung:
Wirbellose, Laich, Fischbrut
Typische Gewässer:
saubere, klare, sauerstoffreiche Gewässer

Der Fisch

Die Buntflossenkoppe ist das Pendant zur Groppe oder Mühlkoppe, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im Westen hat.

Wie groß werden Buntflossenkoppen?

Buntflossenkoppen werden 7 bis 9, maximal 12,5cm lang.

Wie alt werden Buntflossenkoppen?

Wie alt Buntflossenkoppen werden können, ist nicht bekannt. Sie erreicht jedoch im zweiten Lebensjahr die Geschlechtsreife.

Lebensraum und Lebensweise

Die westliche Verbreitungsgrenze ist die Elbe. In Deutschland kommt sie außerdem in der Oder vor. Weitere Vorkommen gibt es in Jütland, Schweden, Südfinnland und Estland, sowie in den Karpaten, in Nordrussland und Teilen Sibiriens (daher ihr zweiter Name Sibirische Groppe).

Typische Gewässer

Die Buntflossenkoppe besiedelt saubere, klare und sauerstoffreiche Gewässer mit einem sandig-kiesigen Grund.

Wo hält sich die Buntflossenkoppe auf?

Die Buntflossenkoppe hält sich als Bodenbewohner vor allem zwischen Steinen auf oder zieht sich unter größere Geröllbrocken zurück. Dabei dringt sie teilweise auch in größere Wassertiefen vor.

Wann ist die Buntflossenkoppe aktiv?

Tagsüber hält sich die Buntflossenkoppe am Gewässergrund versteckt. Erst nachts geht sie auf Nahrungssuche.

Was fressen Buntflossenkoppen?

Auch diese Groppenart ernährt sich von am Boden lebenden Wirbellosen wie z.B. Bachflohkrebsen.

Sie ernährt sich als Laichräuber aber auch von Laich und Fischbrut. Da sie aber relativ selten ist, ist ihr Schaden als Laichräuber bedeutungslos.

Laichzeit und Fortpflanzung

Wann laichen Buntflossenkoppen?

Die Laichzeit fällt in die Monate Februar bis April.

Ablauf der Fortpflanzung

Nachdem das Weibchen die etwa 100 Eier zwischen den Steinen am Gewässerboden abgelegt hat, übernimmt das Männchen die Brutpflege. Der weitere Verlauf vom Schlüpfen der Brut bis zum Freischwimmen der jungen Koppen verläuft ähnlich wie bei der Groppe.

Die Buntflossenkoppe erkennen

Typische Erkennungsmerkmale

Die Buntflossenkoppe hat einen keulenförmigen Körperbau mit einem breiten, flachen Kopf, hoch am Kopf liegenden Augen und einer breiten, endständigen Maulspalte. Der Kiemendeckel endet in einem starken, spitz zulaufenden Dorn.

Die Seitenlinie reicht bis zur Mitte der zweiten Rückenflosse und liegt etwas oberhalb der Mittellinie des Körpers.  Die Seitenlinie ist von bis zu 25 kleinen Knochenschuppen bedeckt. Der übrige Körper ist schuppenlos.

Die Buntflossenkoppe hat wie alle Groppen zwei Rückenflossen. Die erste ist relativ kurz und hat zwischen 6 und 10 harte Stachelstrahlen. Die 2. Rückenflosse ist etwa doppelt so lang und hat zwischen 16 und 20 weichere Gliederstrahlen.

Die Brustflossen sind groß und breit, ihre unteren Strahlen sind besonders kräftig und ragen deutlich über die Flossenhaut hinaus.

Im Gegensatz dazu sind die Bauchflossen lang und schmal. Der äußere Flossenstrahl ist mehr als doppelt so lang wie der innere und reicht fast bis zur Öffnung des Afters. Die Afterflosse ist fast ebenso lang wie die 2. Rückflosse und hat zwischen 12 und 15 Gliederstrahlen. Die fächerförmige Schwanzflosse ist abgerundet.

Rückenpartie und Flanken sind bräunlich-grau mit breiten, noch dunkleren Querbinden. Die Bauchseite ist weißlich gefärbt. Die Strahlen der Bauchflossen sind dunkel quergestreift. Die Brustflossen und die Schwanzflosse haben ebenfalls solche Querbinden, Rücken- und Afterflosse dagegen schräg verlaufende Querbinden.

Dieser insgesamt lebhaft wirkenden Zeichnung ihrer Flossen verdankt diese Groppe ihren Namen Buntflossenkoppe.

Mit welchen Fischarten kann man die Buntflossenkoppe verwechseln?

Die Buntflossenkoppe könnte man mit der Groppe verwechseln, denn in der Elbe und Oder, in Südschweden und Südfinnland, sowie in Teilen Russlands kommen beide Arten gemeinsam vor.

Eine dritte Art, die Petit-Groppe, kommt im Mündungsgebiet der Rhone zusammen mit der Groppe vor.

Auch der Vierhörnige Seeskorpion gehört zur Familie der Groppe. Er lebt in den Küstengewässern Schwedens, Finnlands, Polens und des Baltikum, stellenweise zusammen mit der Groppe.

Von den drei Groppenarten ist er sicher zu unterscheiden und zwar an den vier „Hörnern“. Die schwammartig aussehenden, aber verknöcherten Auswüchse auf der Kopfoberseite.

Die Groppe unterscheidet sich von der Petit-Groppe und der Buntflossenkoppe vor allem durch die unregelmäßigen, über den ganzen Körper verteilten, dunklen Flecken und Punkte. Außerdem wird sie fast doppelt so groß wie die anderen beiden Arten.

Die Buntflossenkoppe als Speisefisch

Die Buntflossenkoppe hat keine wirtschaftliche Bedeutung. Früher wurde sich von Sportangler mitunter als Köderfisch benutzt.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Die Buntflossenkoppe ist in Deutschland selten geworden. Soweit bekannt, bewohnt sie nur die Luzinseen in der Seelandschaft bei Feldberg/Neustrelitz. Allerdings fehlen aktuelle, quantitative Bestandsaufnahmen zur Verbreitung und Populationsdichte dieser Ostgroppe.

In allen anderen Seen, auch im großen Plöner See, wo sie früher häufig war, gilt sie als ausgestorben. Als Hauptursache wird die zunehmende Eutrophierung der Seen verantwortlich gemacht. Diese Groppenart ist auf sehr klares, sauberes Wasser angewiesen.

In Polen kommt sie noch im Hancza-See im Nordosten des Landes vor.

In der Roten Liste der IUCN wird die Buntflossenkoppe jedoch als least concern (weniger gefährdet) geführt, da sie in den Karpaten, in Schweden, in Osteuropa und Sibirien wohl noch häufiger ist.

2006 wurde ein Projekt zur Neubesiedlung der Buntflossenkoppen begonnen und die ersten 73 Exemplare im Schmalen Luzin ausgesetzt.