Meerforelle

Salmo trutta trutta

Steckbrief

Familie:
Salmonidae (Lachsfische)
Synonyme:
Lachsforelle, Strandlachs, Weißlachs, Silberlachs
Größe:
60 - 100 cm
Gewicht: bis
20 kg
Häufigkeit:
selten
Maul:
endständig
Laichzeit:
November bis März
Laichort:
Kiesgruben in Flüssen
Nahrung:
Wirbellose, Fische
Typische Gewässer:
Jungfische Fließgewässer, Adulte Tiere im Meer

Der Fisch

Die Meerforelle wird gelegentlich auch Lachsforelle, Strandlachs, Weißlachs oder Silberlachs genannt.

Wie groß werden Meerforellen?

Meerforellen werden bis zu 1m lang. Untersuchungen haben ergeben, dass gleichaltrige Meerforellen, im Meerwasser gehalten, durchschnittlich bis zu 20cm größer werden als die in Süßwasser gehaltenen Exemplare.

Außerdem wachsen Meerforellen-Weibchen ab dem 3. Lebensjahr schneller heran und werden größer als die Männchen.

Lebensraum und Lebensweise

Verbreitung der Meerforelle

Meerforellen kommen an den Küsten Europas vor. Vom Norden Portugals, West-Frankreich, in Nord- und Ostsee, von Skandinavien bis zur Nordküste Russlands.

Typische Gewässer

Die Jungtiere der Meerforellen halten sich in Fließgewässern von der Unteren Forellen- bis zur Äschenregion auf.

Die adulten Meerforellen leben dagegen im Meer in Küstennähe, oft im Einzugsbereich der Flussmündungen.

Wann sind die Meerforellen aktiv?

Meerforellen gehen vor allem nachts auf Nahrungssuche.

Was fressen Meerforellen?

Die Jungfische ernähren sich von Wirbellosen, die älteren Meerforellen erbeuten andere Fische.  

Laichzeit und Fortpflanzung

Wann laichen Meerforellen?

Die Laichzeit fällt in die Wintermonate von November/Dezember bis maximal März. Meerforellen wandern im Alter zwischen 4 und 6 Jahren stromaufwärts.

Die Weibchen müssen mehr Zeit als Lachse in den Fließgewässern verbringen, damit ihre Geschlechtsorgane heranreifen und genügend Eier produzieren. Meerforellen halten sich deshalb oft schon in den Sommermonaten im Süßgewässer auf, lange bevor die eigentliche Fortpflanzungs- und Laichzeit beginnt.

Ablauf der Fortpflanzung

Meerforellen gehören, ähnlich wie der Lachs, zu den anadromen Wanderfische. Sie steigen zur Laichzeit in die Flüsse auf, jedoch nicht so weit wie die Lachse.

Das Ablaichen gleicht dem von Lachs und Seeforellen. Die Weibchen schlagen im Kies mit der Schwanzflosse eine Laichgrube aus, legen die Eier ab, die von den Männchen besamt werden.

Dann wird die Grube wieder mit Kies zugeschüttet und die Brut bleibt sich selbst überlassen. Die Meerforellen beginnen sofort nach dem Ablaichen wieder Richtung Küste abzuwandern. Manche Weibchen sterben jedoch vor Erschöpfung, bevor sie die Küste erreichen.

Die Fischlarven schlüpfen erst nach 3 bis 4 ½ Monaten, das hängt von den Wassertemperaturen ab.

Meerforellen Jungfische

Erst zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr wandern die Meerforellen stromab bis ins Meer.

Die Meerforellen erkennen

Typische Erkennungsmerkmale

Meerforellen ähneln in der Körperform dem Lachs, wirken jedoch noch etwas gedrungener. Außerdem ist der Schwanzstiel der Meerforelle kürzer und dicker als beim Lachs. Die Maulspalte ist nicht so tief gespalten wie beim Lachs.

Junge Meerforellen haben dunkle Querbinden und rote Flecken. Bei älteren Fischen sind die Querstreifen und die roten Punkte verschwunden, stattdessen haben sie annähernd x-förmige, schwarze Flecken. Meerforellen haben deutlich mehr dieser schwarzen Flecken als die Lachse.

Zur Laichzeit kommen noch rot-braune Flecken ober- und unterhalb der Seitenlinie hinzu. Männchen haben dann ein hakenförmiges Kinn, ähnlich wie Lachs-Männchen.

Die Fettflosse hat meist einen roten Rand. Die Schwanzflosse ist nicht oder nur ganz geringfügig ausgebuchtet.

Mit welchen Fischarten kann man die Meerforellen verwechseln?

Meerforellen sind vor allem ihren nächsten Verwandten, den See- und Bachforellen ähnlich.

Neuere Umsetzungsversuche haben allerdings gezeigt, dass die Meerforelle wahrscheinlich die Stammform von See- und Bachforelle ist. Denn Bachforellen, die im Meer gehältert wurden, nahmen in den folgenden Generationen das Aussehen und Verhalten von Meerforellen an. Meerforellen die in Bäche umgesetzt wurden, wurden zu Bachforellen.

Dagegen sollen die Unterschiede zwischen der Bach- und der Seeforellen größer sein und auch nach Generationen konstant bleiben.

In der künstlichen Fischzucht kommen sogar Bastardierungen zwischen Meerforelle und Lachs vor.

Die Meerforelle als Speisefisch

Die Meerforelle ist ein wertvoller und geschätzter Speisefisch. Sie ist jedoch in unseren Gewässern selten geworden.  Früher wurde sie mit Treibnetzen gefangen.

Häufiger ist die Meerforelle noch in den Küstengewässern West-Irlands. Sportangler fangen sie dort mit der künstlichen Fliege oder mit der Spinnangel.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Die Meerforelle ist in unseren Gewässern durch Gewässerverschmutzung und in noch stärkerem Maße durch Staustufen, Flussbegradigungen und andere Eingriffe in die natürlichen Flussläufe existentiell gefährdet.

In vielen Fließgewässern kann sie nicht mehr bis zu ihren Laichplätzen aufsteigen.

1996 wurde sie vom Verband Deutscher Sportfischer zum Fisch des Jahres gewählt. Nicht erst seit dem setzen sich Sportfischer und ihre Vereine für den Erhalt und die Weidebelebung der Meerforellen-Bestände in unseren Küstengewässern und Flüssen ein. 

Offensichtlich mit wachsendem Erfolg. Meerforellen beginnen wieder in die Flüsse aufzusteigen.