Marmorkarpfen

Hypophthalmichthys nobilis

Steckbrief

Familie:
Cyprinidae (Karpfenfische)
Synonyme:
Gefleckter Silberkarpfen
Größe:
150 - 200 cm
Gewicht: bis
50 kg
Häufigkeit:
häufig
Maul:
oberständig
Laichzeit:
April bis Juli
Laichort:
starke Strömung über kiesigem Untergrund
Nahrung:
Plankton
Typische Gewässer:
strömungsarme Flussabschnitte, Meerzuflüsse

Der Fisch

Wie groß werden Marmorkarpfen?

In Nordamerika können Marmorkarpfen bis zu 2m Körperlänge erreichen. Bei uns in Mitteleuropa aber „nur“ 1,5m mit einem Körpergewicht von etwa 50kg. Die durchschnittliche Körperlänge unserer mitteleuropäischen Fische liegt bei 75 bis 90cm.

Wie alt werden Marmorkarpfen?

Diese Fische werden schätzungsweise bis zu 20 Jahre alt.

Lebensraum und Lebensweise

Ursprüngliche Heimat sind die Seen und tiefen, wärmeren Flüsse im Süden Chinas. In Mittel- und Osteuropa wurde er in den 1950-ziger Jahren eingeführt und zur Bekämpfung von Wasserpflanzung und Entkrautungsmaßnahmen von Gewässern ausgesetzt. Ähnlich wie beim verwandten Graskarpfen.

Ein Irrtum, denn der Marmorkarpfen frisst keine Wasserpflanzen, sondern vor allem im Wasser schwebendes Zooplankton, wie eigentlich längst aus Nordamerika bekannt.

Mit dem Aussetzen der ursprünglichen aus China stammenden Marmor-, Silber- und Graskarpfen wurden auch einige neue Fischkrankheiten in unseren mitteleuropäischen Gewässer eingeschleppt.

In der Sowjetunion wurden der Marmorkarpfen und der Silberkarpfen erfolgreich miteinander gekreuzt. Diese Bastarde wurden nach Mitteleuropa exportiert, wo sie seitdem auch in unseren Gewässern vorkommen.

Typische Gewässer

Der Marmorkarpfen breitet sich im Donaugebiet und in den Zuflüssen zum Schwarzen Meer, Assowschen Meer und der Kaspi-See aus.

In den 1960-ziger Jahren wurde er aus der Sowjetunion auch nach Deutschland exportiert. In Mitteleuropa hat man ihn in stehenden Gewässern, d.h. in Seen, Talsperren und auch Weihern, manchmal auch in kleineren Flüssen ausgesetzt.

Aber eigentlich ist der Marmorkarpfen ein Fisch der tiefen und warmen, langsam fließenden Gewässer.

Wo hält sich der Marmorkarpfen auf?

Er hält sich meist in strömungsarmen Flussabschnitten auf, z B. in Altarmen und Buhnenfeldern.

Was fressen Marmorkarpfen?

Während der Silberkarpfen oder Tolostolob nur in seiner Jugend Plankton frisst, behält dies der Marmorkarpfen sein ganzes Leben lang bei. Bei den erwachsenen Exemplaren ist der Darmkanal „nur“ 4- bis 5-mal so lang wie der Körper, während der Darmtrakt des Silberkarpfens 6- bis 7-mal so lang ist.

Ist das Gewässer arm an Plankton, z.B. wenn die Wassertemperaturen deutlich unter 18o C liegen, dann frisst der Marmorkarpfen stattdessen Würmer, Insektenlarven, Schnecken und Muscheln oder auch kleinere Fische.

Steigt die Wassertemperatur an und entwickelt sich erneut genügend Plankton, dann wird er wieder zum Planktonfresser.

Laichzeit und Fortpflanzung

Die Laichzeit unserer europäischen Exemplare liegt zwischen April und Juli, je nach Wasserführung und Wassertemperatur. Denn der Marmorkarpfen benötigt zum Laichen Wassertemperaturen von mehr als 20 °C und trübes, sauerstoffreiches Wasser.

Das Weibchen gibt bis zu 100.000 gelblich-transparente Eier in Bereichen mit starker Strömung über kiesigen Untergründen ab. Nach durchschnittlich 2 Tagen schlüpfen die Fischlarven.

Sie werden mit der Strömung flussabwärts geschwemmt und bleiben dann in ruhigen Gewässerbereichen in der flachen Uferzone, in Altarmen und Flussauen hängen, wo sie sich weiterentwickeln.

Den Marmorkarpfen erkennen

Typische Erkennungsmerkmale

Der Marmorkarpfen ist hochrückiger als der Silberkarpfen. Er hat einen großen Kopf mit kleinen, tief liegenden Augen und einem oberständigen, großen Maul ohne Bartfäden. Die Mundspalte ist schräg nach oben gerichtet.

Die Schuppen sind klein, entlang der Seitenlinie sind es zwischen 114 und 120.

Der Bauchkiel reicht, anders als beim Graskarpfen, nur von den Bauchflossen bis zur Afterflosse.

Die Körpergrundfärbung ist ein silbrig glänzendes Hell-Grau mit einem dunkleren Rücken. Darüber liegt auf dem Rücken und den Flanken eine netzartige bräunlich gefärbte Marmorierung. Daher kommt der Name Marmorkarpfen oder Gefleckter Silberkarpfen.

Mit welchen Fischarten kann man den Marmorkarpfen verwechseln?

Vom Silberkarpfen und Graskarpfen unterscheidet sich der Marmorkarpfen durch die zwischen After- und Bauchflosse kielförmige Bauchlinie, die dunklere Körperfärbung, die sehr tief sitzenden Augen und die Zahl der Strahlen in der Rückenflosse. Beim Marmorkarpfen und Graskarpfen sind es nur 10, beim Silberkarpfen dagegen 11 bis 15.

Der Marmorkarpfen als Speisefisch

Sie sollen, ähnlich wie Gras- und Silberkarpfen, vor allem geräuchert eine Delikatesse sein.